Schlagwort: Speicher

  • Der Ultimative Fotografie-Guide fĂŒr AnfĂ€nger

    Der Ultimative Fotografie-Guide fĂŒr AnfĂ€nger

    Du interessierst dich fĂŒr Fotografie und stehst kurz davor, deine erste Spiegelreflex- oder Systemkamera zu kaufen? Dann ist dieser Guide vielleicht genau das Richtige fĂŒr dich. Tipps zum Kamerakauf sowie die wichtigsten Einstellungen habe ich hier kompakt zusammengefasst. Dieser Guide basiert auf meinen eigenen Erfahrungen und soll dir den Einstieg in die Fotografie vereinfachen.

    Dieser Guide basiert auf meinen eigenen Erfahrungen, die sich ĂŒber die Jahre entwickelt haben. Es handelt sich ausschließlich um Empfehlungen und meiner persönlichen Meinung. Damit möchte ich nichts schlechtreden oder gar von etwas abraten! Vielen Dank im Voraus.

    Vor dem Kauf

    Der Preis einer Kamera-ErstausrĂŒstung kann ziemlich hoch sein, daher sollte der Kauf gut durchdacht werden. Ein hĂ€ufiges Problem beginnt bereits beim Handling: Kaufe nicht sofort das vermeintlich beste Angebot, das du im Internet findest. Suche stattdessen ein FotofachgeschĂ€ft in deiner NĂ€he auf und nimm verschiedene Kamera-Modelle – auch von anderen Herstellern – in die Hand. Es ist wichtig, dass die Kamera gut in deiner Hand liegt und du dich mit ihr wohlfĂŒhlst. Ein guter VerkĂ€ufer in einem FachgeschĂ€ft wird dir genau diesen Rat geben, sodass du dir sicher sein kannst, eine gute Beratung zu bekommen.

    Hier sind noch ein paar Tipps, die ich dir mit auf den Weg geben möchte:

    Megapixel: Lass dich nicht von hohen Megapixel-Angaben beeinflussen. Ja, mehr Megapixel können Vorteile bieten – zum Beispiel hast du mehr Freiheit bei der Wahl des Bildausschnitts. Je mehr MP du hast, desto grĂ¶ĂŸer ist das Bildformat. Doch heutzutage ist das kaum noch ein Problem: Dank moderner Software lassen sich Bilder problemlos hochskalieren oder hochrechnen, ohne dass sichtbare QualitĂ€tsverluste auftreten. Die Unterschiede sind oft minimal bis gar nicht wahrnehmbar. Ob du nun 20 oder 40 MP zur VerfĂŒgung hast, sollte daher zweitrangig sein. Mehr Megapixel bedeuten nicht gleich bessere Bilder, dies solltest du immer im Hinterkopf behalten.

    APS-C vs. Vollformat: Der Bildsensor – das HerzstĂŒck jeder Kamera – ist in verschiedenen GrĂ¶ĂŸen und mit unterschiedlichen technischen Eigenschaften erhĂ€ltlich, die sich auch auf den Preis auswirken.
    Ein APS-C-Sensor hat eine GrĂ¶ĂŸe von etwa 24 × 16 mm, wĂ€hrend ein Vollformatsensor mit rund 36 × 24 mm deutlich grĂ¶ĂŸer ist. Dadurch kann der Sensor einer Vollformatkamera mehr Licht aufnehmen, was weniger Bildrauschen zur Folge hat. Der APS-C-Sensor hingegen ist kleiner und nimmt weniger Licht auf. Zudem musst du beim APS-C-Sensor den sogenannten Crop-Faktor von 1,5x bis 1,6x berĂŒcksichtigen. Das bedeutet, dass sich die effektive Brennweite eines Objektivs verĂ€ndert. Beispiel:

    • Ein 50mm-Objektiv auf einer Vollformatkamera bleibt bei 50mm.
    • Dasselbe Objektiv auf einer APS-C-Kamera mit Crop-Faktor 1,5x ergibt eine effektive Brennweite von ca. 75mm.

    Grob zusammengefasst: Mit einer Vollformatkamera kannst du weitwinkliger fotografieren, wĂ€hrend eine APS-C-Kamera in der Makrofotografie Vorteile bieten kann. Beide Varianten sind jedoch nur das Werkzeug mir gewissen VorzĂŒgen. Schlussendlich liegt es an dir, wie aussagekrĂ€ftig das Bild ist.

    Der VollstĂ€ndigkeithalber fĂŒhre ich noch weitere gĂ€ngige Bildsensoren auf, damit es etwas besser vorstellbar ist. 🙂

    Sensor ArtMaße ca. mmEinsatz
    Mittelformat44×33Professioneller Einsatz
    Hasselblad X2D 100C
    Vollformat36×24Hohe BildqualitĂ€t, große Lichtaufnahme z.B. EOS R6
    APS-C23,5×15,6Kompakter, aber leistungsstark
    z.B. Canon EOS 100
    Micro Four Thirds17,3×13Bridge-Kameras
    z.B. Panasonic Lumix DC-GX800
    1″ Zoll Sensor13,2×8,8Hochwertigen Kompaktkameras
    z.B. Sony RX100
    1/1,3″ Zoll Sensor9,2×6,9Hochwertige Smartphones
    1/2″ Zoll Sensor6,3×4,7Standard Smartphone
    1/3″ Zoll Sensor4,8×3,6LOW-Budget Wischphone
    Stand: April 2025

    Es gibt durchaus weitere Sensoren, Die in der Tabelle aufgefĂŒhrten Sensoren sind die gĂ€ngigsten.

    Brennweite: Brennweiten sind in verschiedene Kategorien unterteilt, wobei jede Kategorie unterschiedliche Objektive mit variabler Blendenöffnung umfasst. Es kommt darauf an, was du mit deiner Kamera machen möchtest:

    • Gelegentliche Fotografie ohne spezielle Anforderungen: Ein mitgeliefertes Kamera-Kit-Objektiv mit meist 18–55mm sollte zu Beginn völlig ausreichend sein.
    • Mischung aus Weitwinkel und Zoom: Ein 24 – 105mm-Objektiv wĂ€re aus meiner Sicht eine gute Wahl.

    Je nach Hersteller können verschiedene Objektive im Lieferumfang enthalten sein. Falls es dein Budget zulĂ€sst, kannst du auf eine Kamera-Kit-Version verzichten und stattdessen nur den „Body“, also die Kamera ohne Objektiv kaufen. So hast du die Möglichkeit, das Objektive oder die Objektive deiner Wahl zu kaufen.

    Lichtstarke Objektive: Sicherlich hast du schon den Begriff „lichtstark“ gehört – er bezieht sich auf die Blendenöffnung eines Objektivs. Je weiter du die Blende öffnest, desto mehr Licht fĂ€llt auf den Sensor. Ein Beispiel:

    • Fotografierst du draußen Blumen mit einem Kit-Objektiv 18–55mm f/3.5–5.6 bei Blende f/4, wird das Bild schön aussehen.
    • Nimmst du stattdessen ein lichtstarkes 18–55mm f/2.8–4 und fotografierst dieselben Blumen ebenfalls mit Blende f/4, sieht das Bild gleich aus.

    Warum? Weil f/4 eben f/4 bleibt – unabhĂ€ngig vom Objektiv. Der Unterschied zeigt sich erst, wenn du beispielsweise mit f/2.8 oder noch offener fotografierst. Je weiter die Blende geöffnet ist, desto mehr Licht gelangt auf den Sensor und desto stĂ€rker wird der Hintergrund unscharf (Bokeh-Effekt).

    Offenblendige Objektive sind besonders bei schlechten LichtverhĂ€ltnissen von Vorteil. Doch lass dich nicht allein vom Begriff „lichtstark“ beeinflussen – hier spielt dein Budget eine große Rolle.

    Weitere Objektive: Objektive sind je nach Brennweite in verschiedene Kategorien unterteilt und in Millimetern (mm) angegeben. Zur besseren Orientierung habe ich hier eine grobe Übersicht gĂ€ngiger Modelle zusammengestellt:

    Übersicht Objektive

    Weitwinkel (bis 35mm)
    Geeignet fĂŒr die Landschafts-, Architektur- und Innnenaufnahmen.

    • Ultraweitwinkel: 10–20mm (dramatische Perspektiven)
    • Standard-Weitwinkel: 24–35mm

    Standardobjektive (18-55mm)
    Nahe am natĂŒrlichen Seheindruck des menschlichen Auges

    • 18 – 55mm – Standard Kit-Objektiv
    • 50mm – klassische PortrĂ€tlinse
    • 35mm – Straßenfotografie

    Teleobjektive (70-300mm)
    Geeignet fĂŒr PortrĂ€ts, Sport, Wildlife

    • 85mm – Klassisches Kopf-PortrĂ€tobjektiv
    • 135mm – Gut geeignet fĂŒr Event und Sportfotografie
    • 300mm+ Wildlife- & Sportfotografie

    Super-Teleobjektive
    Extrem große Brennweiten fĂŒr weit entfernte Motive

    • 400 – 600mm – Wildlife- & Sportfotografie
    • 800mm+ Super-Tele fĂŒr die Naturfotografie

    Standard-Zoom
    Flexibel fĂŒr verschiedene Motive, von Weitwinkel bis Tele

    • 24 – 70mm – Wildlife- & Sportfotografie
    • 70 – 200mm – Perfekt fĂŒr Sport, Events & Hochzeiten
    • 24 – 105mm – Vielseitiges Allround-Objektiv (Meine Wahl)

    Makro-Objektive
    Perfekt fĂŒr Detailfotografie (Blumen, Insekten, kleine Objekte)

    • 60mm – Kompakte Nahaufnahme-Lösung
    • 90 100mm – Das Makroobjektiv fĂŒr mehr Details

    Spezial-Objektive
    FĂŒr kĂŒnstlerische Effekte & spezielle Anwendungen

    • 8 – 16mm – Fisheye, fĂŒr kreative Perspektiven
    • Tilt-Shift: Architektur und Produktfotografie

    Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Punkte, mit denen du dich vor dem Kauf einer Kamera beschÀftigen solltest.

    Anschaffung

    Du hast dich nun fĂŒr ein Modell entschieden? GlĂŒckwunsch! Dann steht deinem Kamerakauf nichts mehr im Weg. Doch denk daran: Neben der Kamera benötigst du auch Zubehör wie eine Tasche, eine Speicherkarte oder weitere AusrĂŒstung. In den folgenden Abschnitten gehe ich auf einige Dinge ein, die aus meiner Sicht beim Kauf direkt mit eingeplant werden sollten. Dazu gehören:

    • Speicherkarte(n) – GenĂŒgend KapazitĂ€t fĂŒr deine Bilder und Videos
    • Ersatzakku(s) – FĂŒr lĂ€ngere Fototouren ohne Unterbrechung
    • Stativ (optional) – NĂŒtzlich fĂŒr Langzeitbelichtungen und stabile Aufnahmen
    • Fernauslöser (optional) – Ideal fĂŒr verwacklungsfreie Aufnahmen und Langzeitbelichtung
    • Handschlaufe (optional) – FĂŒr mehr Sicherheit und besseren Halt deiner Kamera
    • Schutzfilter (optional) – Zum Schutz der Linse vor Kratzern und Schmutz
    • Variabler ND-Filter (optional) – Zur Kontrolle der Lichtmenge fĂŒr kreative Aufnahmen

    Tasche

    Meine erste Kamera habe ich in einer klassischen Fototasche untergebracht, die man sich umhĂ€ngen kann. Doch es hat nicht lange gedauert, bis ich mehr Zubehör hatte – und die Tasche wurde einfach zu klein. Daher empfehle ich dir, direkt nach einem Fotorucksack zu schauen.

    Ein Fotorucksack bietet den Vorteil, dass du ihn bequem auf dem RĂŒcken tragen kannst und dich frei bewegen kannst, ohne dass eine UmhĂ€ngetasche hin und her schwingt. Zudem hast du je nach Modell genĂŒgend Stauraum fĂŒr weitere Dinge wie Portemonnaie, SchlĂŒssel etc.

    Speicher

    Die Speicherkarte ist ein besonderes Zubehör, das sorgfĂ€ltig ausgewĂ€hlt werden sollte. Bevor du eine Speicherkarte kaufst, solltest du die Dokumentation deiner Kamera prĂŒfen. Speicherkarten gibt es in verschiedenen Leistungsklassen und KapazitĂ€ten. Es wĂ€re unklug, direkt eine Karte zu kaufen, die zwar viel Speicherplatz bietet, aber eine langsame Lese- und Schreibgeschwindigkeit hat.

    In der Dokumentation eines Kameraherstellers ist aufgefĂŒhrt, welche Speicherkarten mit welchen Spezifikationen verwendet werden können. Dies ist ein sehr wichtiger Schritt, denn eine schlecht gewĂ€hlte Speicherkarte kann die Leistung deiner Kamera erheblich einschrĂ€nken – insbesondere bei hohen Schreibgeschwindigkeiten, die fĂŒr Serienaufnahmen oder Videoaufnahmen erforderlich sind.

    Je nach Kamerahersteller gibt es Mindestanforderungen fĂŒr Speicherkarten. Hier sind die wichtigsten Merkmale einer gĂ€ngigen SD-Speicherkarte aufgefĂŒhrt:

    Achte darauf, dass du ausreichend SpeicherkapazitĂ€t hast – 128 GB oder mehr sind eine gute Wahl fĂŒr den Einstieg. Die Geschwindigkeitsklasse sollte mindestens Class 10 sein, da sie fĂŒr viele Anwendungen geeignet ist, wĂ€hrend UHS-I/UHS-II besonders wichtig fĂŒr Videografie und schnelle DatenĂŒbertragung ist.

    Achte auf die Schreib-/Lesegeschwindigkeit, diese sollte mindestens 100 MB/s betragen, um eine reibungslose Leistung zu gewÀhrleisten. In den meisten FÀllen wird eine SDXC-Karte aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit verwendet, je nach Kamera kann auch eine schnellere Speicherkarte eingesetzt werden, aus diesem Grund ist es sinnvoll, die Dokumentation der Kamera zu lesen.

    Ersatzakku

    Je nach Kameratyp – Spiegelreflex oder Systemkamera – kann der Akku recht schnell leer sein, besonders dann, wenn das Display dauerhaft aktiv ist, sei es fĂŒr die BildrĂŒckschau oder die Anpassung der Kameraeinstellungen.

    Die Hersteller geben zwar eine geschĂ€tzte Anzahl an Bildern an, die mit einer Akkuladung möglich sind, doch aus Erfahrung kann ich sagen, dass du in der Praxis selten an diese Zahl herankommst. Daher solltest du nach Möglichkeit immer einen zusĂ€tzlichen Akku dabeihaben, um lĂ€ngere Fototouren sorgenfrei genießen zu können..

    Stativ

    Als ich mit der Fotografie begann, hat es nicht lange gedauert, bis ich mir ein Stativ zugelegt habe – vor allem, um Fotos in der Landschaft zu machen oder Gruppenbilder, bei denen ich selbst mit auf dem Foto bin.

    Bei der Auswahl eines Stativs solltest du darauf achten, dass es einen stabilen Stand hat und eine ausreichende Höhe bietet. Ein wackeliges oder zu niedriges Stativ kann die BildqualitÀt und Perspektive erheblich beeinflussen.

    Fernauslöser

    Wenn du mit einem Stativ arbeitest, empfiehlt es sich, einen Fernauslöser zu besitzen. Dieser kann Ă€ußerst vielseitig eingesetzt werden – zum Beispiel bei Gruppenfotos, bei denen du selbst mit auf dem Bild sein möchtest. Der klassische Selbstauslöser kann in solchen Situationen oft etwas stressig sein. 😉

    Ein Fernauslöser dient jedoch nicht nur zum Fotografieren, sondern auch zum Starten und Stoppen von Videos. Ein zusÀtzlicher Vorteil: Er fokussiert das Motiv auf Knopfdruck. So kannst du beispielsweise eine Personengruppe umstellen und die Kamera bei Bedarf neu scharfstellen. Praktisch, oder?

    Handschlaufe

    Wenn du dir zum Beispiel eine Canon EOS kaufst, ist zwar eine UmhĂ€ngeschlaufe im Lieferumfang enthalten, doch mich persönlich stört sie sehr. NatĂŒrlich kann es praktisch sein, die Kamera um den Hals zu tragen, doch ich empfehle dir zusĂ€tzlich eine Handschlaufe zu kaufen. So kannst du je nach Situation flexibel entscheiden, wie du deine Kamera mitfĂŒhrst.

    Schutzglasfilter / UV-Filter

    Der Einsatz von Schutzfiltern oder UV-Filtern ist unter Fotografen umstritten. Es gibt gute Argumente fĂŒr und gegen die Verwendung. Hier sind einige zusammengefasst:

    Pro

    • Kratzer: Ein Schutzfilter kann die Frontlinse vor Kratzern bewahren – besonders bei hochwertigen und teuren Objektiven sinnvoll.
    • Einsatz am Meer: Sand und Salzwasser sind Gift fĂŒr die Linse, daher kann ein Schutzfilter unter solchen Bedingungen sinnvoll sein.
    • FingerabdrĂŒcke: Viele reinigen lieber den Filter als die Linse selbst, was durchaus legitim ist.

    Contra

    • QualitĂ€tsverlust: Jedes zusĂ€tzliche Glas kann die BildqualitĂ€t beeintrĂ€chtigen – wie stark, lĂ€sst sich meist nur im Labor genau feststellen.
    • Moderne Objektive: Heutige Linsen benötigen keinen UV-Filter mehr, da das Glas bereits ab Werk optimal vergĂŒtet ist.
    • Verschleißrisiko: HĂ€ufiges Auf- und Abschrauben kann zum Verkanten fĂŒhren und das Gewinde des Objektivs beschĂ€digen.

    Persönliche Erfahrung:
    Ich habe lange einen Schutzfilter genutzt, doch als ich mit der Filterfotografie begann, hatte ich Probleme mit Vignettierungen. Der Schutzfilter verlĂ€ngert zusammen mit dem Basishalter des Filters den Tubus so sehr, dass dunkle RĂ€nder im Bild entstehen. Also musste ich den Schutzfilter immer wieder abnehmen und den Basisring aufsetzen – ein stĂ€ndiges Hin und Her.

    Zum Schluss habe ich mich dann doch entschieden, auf einen Schutzfilter zu verzichten. 🙂

    Variabler ND-Filter

    Die wenigsten denken beim Kauf einer Kamera an einen variablen ND-Filter. Doch warum kann er wichtig sein und sollte immer in der Tasche sein? Hier sind einige GrĂŒnde, warum du einen variablen ND-Filter dabeihaben solltest:

    Ein variabler ND-Filter kann viele Vorteile haben – allerdings bringt er bei minderer QualitĂ€t auch deutliche Nachteile mit sich. Brauche ich ihn zwingend? Nein, nicht unbedingt. Ich setze ihn bevorzugt in der Videografie ein, da ich flĂŒssige Videos haben möchte. FlĂŒssig? 😉 Ja, ich filme fast ausschließlich im manuellen Modus. Das ist kein Hexenwerk und ich kann es nur empfehlen.

    Es gibt eine allgemeine Faustregel (Formel) fĂŒr Videoaufnahmen: 1/(2 × FPS).
    Wenn du beispielsweise mit 60 FPS fĂŒr flĂŒssige Bewegungen filmst, solltest du deine Kamera auf 1/125 s Belichtungszeit einstellen. Um die bestmögliche BildqualitĂ€t zu erreichen, stellst du die Kamera auf ISO 100 und die Blende auf einen sinnvollen Mittelwert von f/8.

    Machst du nun eine Testaufnahme, wirst du feststellen, dass das Bild viel zu hell ist – und genau hier kommt der variable ND-Filter ins Spiel. Ein ND-Filter ist vergleichbar mit einer Sonnenbrille, deren Tönung sich anpassen lĂ€sst. Setzt du ihn richtig ein, kannst du die gewĂŒnschte Helligkeit optimal regulieren.

    Warum Blende f/8?
    Nach meinen Recherchen – und aus eigener Erfahrung mit dem Canon 24-105L , bieten Canon-Objektive bei Blende f/8 die beste AbbildungsschĂ€rfe (DetailschĂ€rfe).

    NatĂŒrlich kannst du die Blende nach deinen WĂŒnschen einstellen:

    Je geschlossener die Blende, desto mehr SchÀrfe im Bild.
    Je offener die Blende, desto schöner das Bokeh.

    Die Blende eines Objektivs sollte nicht maximal geschlossen werden, da dies in bestimmten Situationen zu BeugungsunschĂ€rfe fĂŒhren kann.

    Inbetriebnahme

    Nachdem du deine Shoppingtour erfolgreich abgeschlossen hast, wird es Zeit, deine Kamera endlich zu testen!

    ZunÀchst solltest du den ersten Akku vollstÀndig aufladen. Da Akkus bereits vorgeladen sind, dauert der Ladevorgang nicht allzu lange.

    WĂ€hrenddessen kannst du das Objektiv auf deinen Kamera-Body montieren. Das geht ganz einfach: Orientiere dich an den Markierungen auf der Kamera und dem Objektiv, fĂŒhre beide Teile zusammen und drehe das Objektiv fest. Achte darauf, dass kein Staub oder Schmutz in den Kamerabody oder das Objektiv gelangt.

    Auch die Speicherkarte kannst du nun in den Speicherslot der Kamera stecken – die Formatierung erfolgt erstmals automatisch durch die Kamera. Die Löschung der Karte wĂŒrde ich immer ĂŒber das KameramenĂŒ vornehmen.

    Falls du dich fĂŒr eine Canon entschieden hast, ist oft eine kostenlose Software zur Bildverwaltung und Bildbearbeitung im Lieferumfang enthalten, die du installieren kannst. Sollte keine CD mitgeliefert worden sein, besteht die Möglichkeit eines Downloads direkt vom Hersteller. Bei Canon ist dafĂŒr in der Regel die Seriennummer der Kamera erforderlich.

    Datensicherung

    Wenn du gerade erst mit der Fotografie beginnst, ist es wichtig, sich eine grundlegende Strategie fĂŒr die Datensicherung zu ĂŒberlegen. FĂŒr mich hat sich folgende Struktur bewĂ€hrt:

    ├── 2025
    │   ├── Mai
    │   │   ├── Import: JJ-MM-TT@hhmmss.cr3 | .jpg
    │   │   │   ├── RAW-Dateien
    │   │   │   └── JPG-Dateien
    │   │   └── Final Export: JJ-MM-TT@hhmmss_Beschreibung-Name-Ort.jpg
    │   └── Juni
    │       ├── Import: JJ-MM-TT@hhmmss.cr3 | .jpg
    │       │   ├── RAW-Dateien
    │       │   └── JPG-Dateien
    │       └── Final Export: JJ-MM-TT@hhmmss_Beschreibung-Name-Ort.jpg
    ├── 2026    

    Diese Struktur ist natĂŒrlich nicht in Stein gemeißelt, und du kannst die Verzeichnisse und Dateien nach deinen eigenen Vorstellungen benennen. Es handelt sich lediglich um eine Empfehlung meinerseits.

    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Bilder von der Kamera auf den PC zu ĂŒbertragen:

    • Mit dem mitgelieferten USB-Kabel
    • Per WLAN (dauert jedoch oft zu lange)
    • Durch das Entnehmen der Speicherkarte und das Kopieren der Bilder auf den PC ĂŒber ein SpeicherkartenlesegerĂ€t

    Ich persönlich entnehme immer die Speicherkarte und lese sie dann direkt am PC aus.

    Allgemeine Empfehlung: Vermeide das Ausschneiden von Dateien und das EinfĂŒgen an anderer Stelle! Sollte dabei ein Fehler auftreten, könnten die Bilder unwiederbringlich verloren gehen.
    Die bessere Methode ist es, die Bilder immer zu kopieren und anschließend im gewĂŒnschten Verzeichnis einzufĂŒgen. Dadurch bleibt eine Kopie auf der Speicherkarte erhalten, falls es auf dem PC zu Problemen kommt.
    Ich persönlich formatiere meine Speicherkarte immer erst vor dem nÀchsten Gebrauch direkt in der Kamera, sodass alle vorherigen Daten sicher verarbeitet wurden.

    Kamera-Voreinstellungen

    Da ich ausschließlich Canon verwende, kann ich auch nur die Einstellungen dieses Herstellers berĂŒcksichtigen. Ich bin jedoch ziemlich sicher, dass es bei anderen Marken Ă€hnlich ist – möglicherweise sind die Bezeichnungen der MenĂŒpunkte anders oder befinden sich an einer anderen Stelle in den Einstellungen.

    Ich bin mir nicht mehr ganz sicher, wie die Werkseinstellungen sind. Im besten Fall ist bereits alles korrekt eingestellt, falls nicht, kannst du sie wie folgt anpassen.

    Solltest du mit den Einstellungen oder den Ergebnissen nicht zufrieden sein oder glauben, dass etwas falsch eingestellt wurde, kannst du deine Kamera jederzeit auf die Werkseinstellungen zurĂŒcksetzen.

    Um die einzelnen Punkte durchzugehen, möchte ich nicht zu jeder Einstellung ein Bild machen. Stattdessen werde ich hier meine Einstellungsmaske zeigen, um die Navigation besser zu veranschaulichen.

    Die untere Zahlenreihe ist verstĂ€ndlich, die obere werde ich ebenfalls als Zahlenreihe betrachten. So wĂ€ren wir, wie im Bild zu erkennen ist, bei MenĂŒ 1.1.

    Canon EOS Setup
    Canon EOS Setup
    1. Kamera
      1: BildqualitĂ€t: Es ist in jedem Fall ratsam, in RAW und JPG aufzunehmen, auch wenn du mit den RAW-Dateien gerade nicht viel anfangen kannst. Irgendwann kommt der Tag, an dem du sie brauchst – dann hast du sie noch gespeichert. JPG sollte auf volle Auflösung eingestellt sein.
      2: Dual-Pixel RAW: Diese Funktion optimiert deine Bilder, korrigierrt den Fokuspunkt und kann auch nĂŒtzlich sein, wird jedoch nur von der Canon-Software Digital Photo Professional unterstĂŒtzt. Beachte, dass die Dateien dadurch deutlich grĂ¶ĂŸer werden.
      3: Setze den Ausschnitt/SeitenverhÀltnis auf FUL. Nutze den vollen Sensor, den Bildausschnitt kannst jederzeit in der Software erstellen.
      5: Touch-Auslöser: Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, diesen zu deaktivieren. Jede leichte BerĂŒhrung fĂŒhrt sonst zur ungewollten Auslösung – das möchtest du vermeiden.
    2. 1: Touch & Drag: Auch diese Funktion empfehle ich zu deaktivieren, da jede versehentliche BerĂŒhrung den Fokuspunkt verschieben kann und somit zu unerwĂŒnschten Ergebnissen fĂŒhrt.
    3. Kannst du dir ja anschauen, aber dort findest du nichts, was sehr wichtig ist.
    4. 1: Dateiname: n diesen Einstellungen kannst du den Dateinamen festlegen. Die Nummerierung sollte auf „Reihenaufnahme“ eingestellt werden.

      Der Hintergrund: Moderne Kameramodelle zeigen die Anzahl der Auslösungen nicht mehr an und lassen sich auch nicht direkt auslesen. Der einzige Weg, diese Information zu erhalten, fĂŒhrt ĂŒber den kostenpflichtigen Canon-Service.

      Mit einer fortlaufenden Nummerierung kannst du die Anzahl der Auslösungen selbst mitzĂ€hlen. Allerdings solltest du sie nicht zurĂŒcksetzen, da du sonst die Übersicht verlieren wĂŒrdest.

    Das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Einstellungen, die du zuerst vornehmen solltest.

    Belichtungsdreieck

    Wenn du deine Kamera selbst kontrollieren möchtest, ist das VerstÀndnis des Belichtungsdreiecks ein wichtiges Thema. Aus diesem Grund habe ich es hier in kompakter Form eingebunden, um das Zusammenspiel von Blende, Verschlusszeit und ISO besser zu verstehen.

    • Blende: Die Blende reguliert die Lichtmenge, die auf den Sensor fĂ€llt. Sie besteht aus mehreren Lamellen, die sich je nach Einstellung öffnen oder schließen. Spricht man von „offenblendig“ oder ‚offener Blende‘, bedeutet dies, dass die Blendenöffnung des Objektivs weit geöffnet ist, z. B. f/1.8, wodurch viel Licht auf den Sensor gelangt. Bei geschlossener Blende, z. B. f/22, ist die Öffnung stark reduziert, sodass nur wenig Licht auf den Sensor trifft. Eine offene Blende entspricht einer kleinen Blendenzahl, wĂ€hrend eine geschlossene Blende einer großen Blendenzahl entspricht.
    • Verschlusszeit: Mit der Verschlusszeit bestimmst du, wie lange Licht auf den Sensor fĂ€llt. Eine Verschlusszeit von 1/1000s friert schnelle Bewegungen ein und eignet sich besonders fĂŒr die Sportfotografie. Eine Verschlusszeit von 1s oder lĂ€nger zĂ€hlt bereits als Langzeitbelichtung und ist ideal fĂŒr die Landschaftsfotografie. Bei der Wahl der Verschlusszeit solltest du beachten, dass du nur bis zu einer bestimmten Grenze aus der Hand fotografieren kannst. Eine Faustregel besagt, dass der Kehrwert der Brennweite als Richtwert dient. Hast du beispielsweise ein Objektiv mit 50mm Brennweite, solltest du eine Verschlusszeit von mindestens 1/50s wĂ€hlen, um verwacklungsfreie Bilder aus der Hand aufzunehmen. Ist die Verschlusszeit lĂ€nger, wird ein Stativ erforderlich, um scharfe Aufnahmen zu bekommen.
    • ISO: Den ISO-Wert bestimmst du, um die Empfindlichkeit des Bildsensors zu regulieren. Er hat den grĂ¶ĂŸten Einfluss auf die BildqualitĂ€t. Wenn du beispielsweise ein Bild mit ISO 100 und ein anderes mit ISO 16.000 aufnimmst und beide Bilder am Computer vergleichst, wirst du feststellen, dass das Foto mit ISO 16.000 deutlich verrauscht ist, wĂ€hrend das Bild mit ISO 100 schön scharf bleibt.

    Wenn du diese drei Faktoren beherrschst, stehen dir in der manuellen Fotografie keine Steine mehr im Weg. Alles andere sind Erfahrungswerte, die sich mit der Zeit entwickeln. Also, keine Angst vor der manuellen Fotografie – ausprobieren und experimentieren ist der beste Weg, sie zu lernen. 😉

    Aufnahmemodis

    Nun kommen wir zu spannensten Teil, der Aufnahme selber. Die stehen verschiedene Aufnahme-Modis zur VerfĂŒgung, wie du deine Fotos aufnehmen kannst, die ich dir noch einmal kurz zusammenfasse:

    • A+ Vollautomatik: Dies ist die automatische Motiverkennung, sie eignet sich gut um ein GefĂŒhl fĂŒr die Kamera zu bekommen, denn sie nimmt die alle Einstellungen ab. Ein keiner Tipp, beobachte in diesem Modus die Parameter (Blende, ISO und Verschlusszeit). Dies ist mit die beste Möglichkeit, das Belichtungsdreieck zu verstehen.
    • P Programmautomatik: Hier hast du minimale Freiheiten, denn du kannst selbststĂ€ndig eine Belichtungskorrektur durchfĂŒhren oder auch die ISO selber einstellen.
    • TV Blendenautomatik: Hier kannst du dir die Verschlusszeit einstellen und die Kamera passt dann selbststĂ€ndig die Blende an.
    • AV Verschlusszeitautomatik: Hier gibst du die Blende deiner Wahl an und die Kamera regelt die Verschlusszeit.
    • M Manueller Modus: HIer hast du volle Kontrolle. Um in M Modus fotografieren zu können, muss das VerstĂ€ndnis zwischen Blende, Iso und der Verschlusszeit vorhanden sein.
    • BULB Langzeitbelichtung: Die Kamera lĂ€sst ab Werk 30 Sekunden Langzeitbelichtung zu. In bestimmten Sitiuationen brauchst du lĂ€ngere Zeiten, dafĂŒr ist der BULB-Modus vorgesehen. Er wird gerne in der Astrofotografie eingesetzt.

    FĂŒr den Einstieg empfehle ich dir tatsĂ€chlich den A+-Modus, damit du das Zusammenspiel von Blende, ISO und Verschlusszeit beobachten kannst.

    In Situationen wie einem Kindergeburtstag kannst du auf die Halbautomatik TV setzen, da die Kamera bei spielenden Kindern schnell reagieren muss. Um dies sicherzustellen, solltest du eine Verschlusszeit von mindestens 1/500s wĂ€hlen. Die Kamera passt die Blende automatisch an. WĂŒrdest du stattdessen den AV-Modus wĂ€hlen und die Blende festlegen, könnte es bei schlechten LichtverhĂ€ltnissen passieren, dass die Verschlusszeit zu lang ist und du Geisterbilder erhĂ€ltst.

    Wenn du im Garten ein BlĂŒmchen fotografierst oder ein Motiv, das sich nicht bewegt, bietet sich der AV-Modus besonders an.

    Bei Aufnahmen mit einem Stativ kannst du den manuellen Modus am besten testen, da du genĂŒgend Zeit hast, deine Kamera Schritt fĂŒr Schritt einzustellen.

    Du wirst schnell anfangen zu experimentieren und verschiedene Modi auszuprobieren – und das ist genau richtig. Nur so lernst du, deine Kamera gezielt zu nutzen..

    Bildbearbeitung/Entwicklung

    Ja, schon sind wir bei der Bearbeitung. Du wirst in deinem Ordner nun zwei Arten von Bilddateien haben: einmal die RAW-Datei, also das digitale Negativ, und eine JPEG-Datei. Die JPEG-Datei ist bereits ein fertiges Bild, das von der Kamera erstellt oder entwickelt wurde. Du kannst es nach Belieben zuschneiden und mit dem Programm deiner Wahl verschiedene Effekte hinzufĂŒgen – mehr aber auch nicht.

    Wenn du dich mit der Rohbildbearbeitung beschĂ€ftigen möchtest, benötigst du ein Bildbearbeitungsprogramm, das RAW-Dateien verarbeiten kann, zum Beispiel CR3-Dateien. Dies nennt man je nach Software ‚RAW-Entwicklung‘ oder ‚Camera Raw‘. Doch was macht diese RAW-Dateien so besonders?

    Eine RAW-Datei ist eine unkomprimierte Bilddatei, die noch alle Bildinformationen enthĂ€lt, was auch ihre grĂ¶ĂŸere DateigrĂ¶ĂŸe erklĂ€rt. RAW-Bilder können bis zu 14 Bit an Farbinformationen speichern, wodurch du dein Bild mit feinsten Details bearbeiten kannst. Besonders in den Helligkeitsstufen und dem Dynamikumfang bist du sehr flexibel – und das ohne QualitĂ€tsverlust. Deinen kreativen Ideen sind somit keine Grenzen gesetzt. Nach einer RAW-Bildentwicklung kannst du das Foto in einem Format deiner Wahl exportieren.

    Fotografen Kodex

    An dieser Stelle möchte ich gern auf einen anderen Beitrag von mir hinweisen, den Fotografen Kodex. Dieser gibt dir noch weitere wervolle Informationen zum Thema Fotografie.

    Fotografen Kodex – FĂŒr ein besseres Miteinander

    Schlusswort

    Ja, dies ist mein super kompakter Fotografie-Guidem, aus meiner Sicht beinhaltet er die wichtigsten Punkte. Klar, da geht noch mehr, vielleicht gibt es noch einen Teil 2. 😉 Ich hoffe, alle wichtigen Punkte aufgenommen zu haben und nichts vergessen, falls du noch etwas zu ergĂ€nzen, bemĂ€nglen und vielleicht auch zu loben hast, dann immer her damit. 😉